Händlerportrait: Handelshaus Christoph Gärtner
„Am Anfang brauchte ich Geld für meine Ausstellungen“, sagt Christoph Gärtner. Damals, er war noch Schüler, hatte er das Briefmarkensammeln angefangen. Die Schätze auszustellen war reizvoll – doch woher das Geld für begehrte Stücke und Rahmengebühren nehmen? So wurde er vom Sammler und Aussteller zum Briefmarkenhändler. In diesem Jahr begeht das Handelshaus Gärtner sein 35-jähriges Bestehen.
Ganzsachenspezialist und Thematik-Experte
1984 gegründet, entwickelte sich das Handelshaus Gärtner innerhalb von zwei Jahrzehnten zum weltweit führenden Anbieter von Ganzsachen und zum Experten für Thematik und Postgeschichte. 2004 kam das Auktionshaus zur „C.G.Collectors World“ dazu, heute das größte Philatelie-Auktionshaus Europas und das zweitgrößte weltweit.
Beide Geschäftszweige komplett zu trennen, sei kaum möglich, so Gärtner:
„Auch die Kunden und Einlieferer nutzen gern beide Möglichkeiten, wenn sie mit der einen Sparte gute Erfahrungen gemacht haben.“
Nach wie vor bleibt das Handelshaus ein wichtiges Standbein. Hier finden die Interessenten 24 Stunden am Tag anspruchsvolle Angebote, „aus jedem denkbaren Gebiet, von alt bis modern, von Albanien bis Zypern“.
Bereits ab zehn Euro lassen sich Stücke finden; das Festpreisangebot enthält 100?000 Einzellose, die im sprichwörtlich großen Lager der Firma sicher aufbewahrt sind. Wer nicht den Online-Shop durchsuchen möchte, erhält die Festpreisliste auf DVD oder bekommt auf Wunsch auch eine individuelle Liste zugeschickt.
„Die Sammler schätzen unsere Beratung und persönliche Betreuung, das hat sich gegenüber den Anfangsjahren nicht geändert.“
Ganzsachen und private Ganzsachen stehen besonders im Fokus des Handelshauses. Die gedruckte, regelmäßig aktualisierte Ganzsachenliste enthält 30?000 verschiedene Positionen „amtliche Ganzsachen“, 20?000 verschiedene Privatganzsachen und 15?000 Bildpostkarten.
Ganzsachen, also Briefe und Postkarten mit eingedrucktem Wertstempel, seien vielfältig sammelbar, meint Gärtner:
„Sie benötigen natürlich mehr Platz, sind dafür aber nicht ganz so sensibel. Ungebraucht haben sie ebenfalls einen Wert, zudem entfällt das Qualitätsthema Gummierung.“
Banknoten liegen im Trend
Christoph Gärtner Seit einigen Jahren hat das Handelshaus auch Numismatik und Banknoten im Programm. Vor allem bei Banknoten beobachtet Gärtner ein zunehmendes Interesse der Sammler ? schließlich verdrängen bargeldlose Zahlungsmittel zunehmend die klassischen Geldscheine.
Sehr früh war das Handelshaus auch international unterwegs, so auf Messen in Fernost.
„Etwa die Hälfte unserer Kunden kommt aus dem Ausland“, weiß Vielflieger Gärtner. Derzeit arbeiten daher über 60 Mitarbeiter und Partner in den USA, Südamerika, Asien, Australien und Europa für die Gärtner-Gruppe. Interessenten finden Beschreibungen in zehn Sprachen.
Christoph Gärtner hat sich bei aller Berufsphilatelie sein Sammlerherz bewahrt. Nachdem er eine Heimatsammlung einem Museum gestiftet hat, pflegt er aktuell seine Sachsenhausen-Kollektion und das Sammelgebiet Libyien – spätere Ausstellungstätigkeit ausdrücklich nicht ausgeschlossen.
Kontakt:
Handelshaus Christoph Gärtner GmbH
Steinbeiss-Str.6+8
74321 Bietigheim-Bissingen
Telefon: 07142/7890
www.philatelie-gaertner.de
© Beitragsbild: Christoph Gärtner am heutigen Firmensitz in Bietigheim-Bissingen. Hier sind sieben Räume der philatelistischen Literatur vorbehalten.
Liechtenstein-Spezial 2019/2020
ISBN: 978-3-95402-283-0
Preis: 46,00 €
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