Briefmarke der Woche: Tanzen für Toleranz

Briefmarke der Woche: Tanzen für Toleranz

Tanzen, das gilt als universelle Sprache der Welt. Kein Wunder also, dass sich die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) für ein Briefmarkenmotiv entschieden hat, dass in allen Sprachen der Welt verstanden wird: Zum Welttanztag soll es neue farbenfrohe Briefmarken geben. Denn am Freitag, 29. April, wird weltweit der Tag des Tanzes gefeiert. Dazu werden Tänzer mit Millionen Menschen ihre Leidenschaft und Kreativität für das Tanzen teilen. Dabei spielt es keine Rolle, wer Amateur oder Profi ist. Der Tag soll einfach nur Menschen zusammenbringen.

Der Welttanztag soll politische, kulturelle und ethnische Barrieren überwinden.

Der Welttanztag soll politische, kulturelle und ethnische Barrieren überwinden.

Die Briefmarken werden in den Wertstufen zu 0.47 $, 1.15 $, 1.00 CHF, 1.50 CHF, 0.68 €, 0.80 € erscheinen. Das Format der einzelnen Marken hat 30 x 40 Millimeter und es werden sechs Briefmarken pro Bogen gedruckt. Die Motive wurden von den preisgekrönten Illustratoren Marcos Chin aus Kanada, Karin Rönmark aus Schweden und Allison Seiffer aus den USA entworfen.
„Der Tanz ist eine universelle Sprache. Der Tanz ist ein Pass. Der Tanz öffnet die Tür zu anderen Ländern, anderen Menschen, anderen Kulturen. Der Tanz fördert Freiheit, Freundschaft, Toleranz.“ Mit diesen Worten will Alkis Raftis als Präsident des Internationalen Tanz-Rats CID (Conseil International de la Dance) die grenzenübergreifende Bedeutung des Welttanztags unterstreichen. Außerdem sei Tanz das unmittelbarste und wirksamste Mittel zur Umsetzung der Ideale einer demokratischen Gesellschaft: freie Meinungsäußerung, gleiche Rechte und keine Diskriminierung.
Was getanzt wird, spielt keine Rolle. Von klassischem Ballett über leidenschaftlichen Tango bis hin zu waghalsigem Breakdance – getanzt wird, was gefällt. Der Welttanztag wird mit Aufführungen, Festen und Veranstaltungen gefeiert. Vereine, Tanzschulen und Gruppen stellen dazu einen Tag lang ihr Können unter Beweis. Sie wollen dabei nicht nur die Zuschauer begeistern, sondern auch zum Mitmachen bewegen.

Gebet als Botschaft

Außerdem gibt es jedes Jahr eine neue Botschaft, die am Welttanztag verbreitet werden soll. 2016 kommt sie von dem samoanischen Choreographen, Theaterregisseur und Bühnenbildner Lemi Ponifasio in Form eines Gebets. Es hat den Titel „Karakia“ und endet mit den Versen: „Macht den Tanz zur Bewegung der Liebe; zur Bewegung der Gerechtigkeit; zum Licht der Wahrheit.“
Das Feld, was Tanzen ist, ist weit. Ein Tanz kann ein Ritual oder Brauchtum sein. Er verleiht Gefühlen Ausdruck und kann für den Tänzer sogar eine Therapieform sein oder gezielt als solche eingesetzt werden. Tanzen ist auch eine Sportart: Es stärkt Muskeln, Motorik sowie Koordination und lässt sich bei Tanzturnieren vergleichen.
Wenn Tanzen zur Kunstform wird, stehen Ausdruck und Handlung im Mittelpunkt. Dann soll es vor allem um die Eleganz und die Ausdruckskraft des menschlichen Körpers gehen. Vor allem dient Tanzen jedoch dem Selbstzweck und dem Zeitvertreib. Was der Tänzer allerdings braucht ist Musik. Sie ist so gut wie unverzichtbar, weil Körperbewegungen und Bewegungsabläufe zu ähnlichen rhythmischen Klängen aufgeführt werden.
Der 29. April wurde zum Tag des Tanzes auserkoren, weil dies der Geburtstag von Jean-Georges Noverre ist, dem Schöpfer des modernen Balletts. Der Tänzer und Choreograph lebte von 1727 bis 1810. Der Welttanztag ist noch ziemlich jung und wird erst seit 1982 gefeiert. In diesem Jahr wurde er vom Internationalen Theaterinstitut, Partner der UNESCO, als solcher erklärt.
Seit diesem Jahr wird Tanz offiziell als universelle Kunstform gewürdigt. Mit diesem Stilmittel wird der Versuch unternommen, politische, kulturelle und ethnische Barrieren zu überwinden und Menschen mit dieser gemeinsamen Sprache zusammenzubringen – bei sehr viel Spaß und den unterschiedlichsten Veranstaltungen.


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Authored by: Katrin Westphal

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