Ergänzungsmarken mit Minuswerten

3-Cent-Marken einmal anders.

Wer einen solchen Bogen kauft, bekommt dafür – logischerweise – Geld ausbezahlt.

Nach dem Erfolg mit den 3-Cent-Ergänzungsmarken infolge der Portoerhöhung für Inlandsbriefe musste die Deutsche Post Kritik von Sammlern einstecken, die Marken sähen ja aus wie Rabattmarken. Das brachte einen leitenden Angestellten der Stabsabteilung für Benutzerfreundlichkeit auf eine für das Postwesen völlig neue Idee. Hintergrund ist, dass der Briefe schreibende Postkunde ja nicht nur manchmal ein paar Cent fehlendes Porto ausgleichen muss, sondern oft auch nur Marken zur Hand hat, die einige Cent zu teuer sind. Meist hat er dann bisher der Post diesen „Mehrwert“ geschenkt und seinen Brief überfrankiert. Das hat nun ein Ende, denn ab heute werden an den Postschaltern neue Ergänzungsmarken mit Minuswerten ausgegeben, mit denen man das Porto auf den korrekten Wert reduzieren kann.

Der 20er-Kleinbogen (nass- und selbstklebend verfügbar) enthält zehn Werte zu „– 3 Cent“ und zehn Werte zu „– 1 Cent“, sodass alle denkbaren Kombinationen möglich sind. Da es sich um negative Werte handelt, muss man die Marken nicht bezahlen, sondern man erhält am Schalter zusammen mit den Marken den Gegenwert von 40 Cent pro Kleinbogen in bar ausgezahlt. Auch für eine korrekte Abrechnung in den Postfilialen ist gesorgt: In den Beständen und täglichen Abrechnungen werden diese Marken als „negative geldwerte Drucksachen“ geführt, das heißt ihr Wert wird jeweils von den positiven Beständen abgezogen.

Da der heutige Ersttag der Marken auf einen Feiertag fällt, wird mit Datum vom 2. April beim Postamt Weiden-Oberpfalz ein entsprechender Handwerbestempel mit Post-Eigenwerbung aufgelegt. Für das internationale Postwesen handelt es sich bei diesen Marken um eine längst überfällige Innovation, die sicher viele Nachahmer haben wird.

Albert Pflüger


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Authored by: Torsten Berndt

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